Unter dem Begriff „Special iApps“ sind eine ganze Reihe von Apps erhältlich. Es handelt sich dabei um Lern-Apps für entwicklungsverzögerte Kinder und Kinder mit Lernschwierigkeiten, u.a. Autismus, Down-Syndrom, infantiler Zerebralparese, schwacher Feinmotorik, Hörbehinderung und anderen Lernschwächen. Die Leute hinter Special iApps sind selbst Eltern von Kindern mit Down Syndrom und haben arbeiten selbst in der Bildung und der IT.
Special iApps bieten insgesamt 12 Apps im deutschen App Store an. Die Apps selbst haben jeweils ein Thema und sind sehr strukturiert und frei von Ablenkungen, Animationen, Werbung und In-App Käufen. Das macht sie vor allem für Kinder interessant, die sich leicht ablenken lassen oder denen es schwer fällt, den Fokus auf einer Aufgabe zu halten.

Die einfachen Apps (Touch-Apps) sind eine Sammlung mit unterschiedlichen Fokus. Sie sollen das Vokabular des Kindes in der frühen Phase des Lernens verbessern und das Erkennen von Zahlen, Farben, Formen und Gefühlen unterstützen. Alle Apps sind in vielen Sprachen übersetzt. Jede dieser Apps zeigt ein Bild und wartet bis das Kind dieses Bild berührt. In dieser Zeit hat das Kind die Möglichkeit, den Gegenstand, Farbe oder Form zu bestimmen. Nach der Berührung wird das angezeigte Objekt dem Kind vorgesprochen und es kann kontrollieren, ob es richtig war.

Angeboten werden Apps „Touch-Words“ (28 Bilder und die dazugehörigen Wörter), „Touch-Numbers“ (Zahlen von 0 bis 20 werden mit Bildern angezeigt), „Touch-Shapes“ (12 verschiedene Formen), „Touch-Animals“ (12 verschiedene Tiere), „Touch-Emotions“ (8 unterschiedliche Gesichtsausdrücke) und „Touch-Colors“ (12 unterschiedliche Farben). Jede App kostet zwischen 1,09 € und 2,29 € (Touch-Words und Touch-Numbers).

Ich selbst habe mit Arian die App „Touch-Colors“ ausprobiert, um mit ihm die Farben zu üben. Arian kann die Farben wenn er will aber er bringt sie auch gern einmal durcheinander. Die App zeigt nacheinander 12 Farben an (rot, gelb, grün, blau, orange, lila, pink (rosa), braun, schwarz, weiß, silber, gold). Tippt man eine Farbe an, wird der Name der Farbe gesprochen. Ist man mit den 12 Farben durch, beginnt die App die Farben wieder von vorn an. Leider ist die Farbauswahl bei orange, silber und gold etwas unglücklich da orange und gold wie die Farbe gelb aussieht und das silber eher ein helles grau ist. Für ein Kind, welches die Farben gerade lernt, ist es schwer zu unterscheiden. Beim Benutzen der App habe ich schnell festgestellt, dass sie Arian keinen richtigen Spaß macht. Ich hatte den Eindruck, Arian fehlt etwas. Arian konnte nicht feststellen, ob er etwas richtig gemacht hat. Ein einfaches Belohnungssystem in Form eines kleinen „Hurra“ oder eine kleine Animation wäre sicher sehr hilfreich gewesen. Vielleicht könnte man mit Hilfe der Spracherkennung auch versuchen, die Antwort des Kindes zu erkennen und mit der Farbe zu vergleichen.